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Bild des Monats

Stanislaw Kubicki, Sonnenblumen, 1928, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal

Stanislav Kubicki, Sonnenblumen, 1928

3. Juli 2025 |
ROLAND MÖNIG – DIREKTOR

Es ist eher unbekannt: Stanislaw Kubickis Gemälde „Sonnenblumen“ aus dem Jahr 1928. Aber es lohnt einen genaueren Blick! Vor einiger Zeit wurde das Bild von unseren Followern auf Social Media zum „Community Klassiker“ gewählt und ist somit zurzeit im Schaudepot prominent ausgestellt. Seit einiger Zeit laden wir nämlich online dazu ein, zwischen drei Gemälden aus unserem Bestand zu wählen, von denen dann eines ins vorderste Register des Schaudepots gehängt wird. So bleibt die Sammlung in Bewegung!

Stanislaw Kubickis Gemälde zeichnet sich durch eine Komposition aus dunklen blauen, grünen und braunen geometrischen Farbfeldern aus, die stellenweise durch Weiß aufgehellt sind. In der oberen Bildpartie dominieren Gelbtöne, die – wie der Titel nahelegt – Assoziationen zu Sonnenblumen wecken. Das Werk ist die dritte Variation eines Motivs, das der Künstler bereits 1918 und 1922 bearbeitete.

Stanislaw Kubicki (1889 – vermutlich 1942) war ein deutsch-polnischer Schriftsteller, Philosoph und expressionistischer Maler. Er wurde in Ziegenhain (Hessen) geboren und studierte an der Königlichen Kunstschule in Berlin. Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg etablierte er sich als Maler und Grafiker der Avantgarde. Seine Werke, geprägt von Kubismus und Konstruktivismus, wurden in der berühmten Avantgarde-Galerie „Der Sturm“ in Berlin ausgestellt. Auch war er 1922 Teil der „1. Internationalen Kunstausstellung“ in Düsseldorf. Er pflegte enge Kontakte zu Künstlern wie Jankel Adler, Franz Wilhelm Seiwert und Otto Freundlich, die – ebenso wie er – nicht nur die Kunst, sondern auch die Gesellschaft grundlegend erneuern wollten. So engagierte er sich zunehmend politisch.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden einige seiner Werke bei Hausdurchsuchungen zerstört. 1934 emigrierte Kubicki nach Polen. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich im polnischen Widerstand, übermittelte Informationen nach Berlin, die von dort aus nach London gelangten. 1941 wurde er verhaftet und in einem Warschauer Gefängnis inhaftiert. Im Januar 1942 erhielt seine Familie die Nachricht von seiner Ermordung, sein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.

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