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Mein Praktikum im Von der Heydt-Museum

Lisanne Schilde

Zwischen Gemälden, Ausstellungseröffnungen und Pressekonferenzen

26. April 2023 | Lisanne Schilde – Praktikantin – Aus dem Museum

Wie sieht eigentlich ein Praktikum in der Presseabteilung des Von der Heydt-Museums aus? Im Rahmen meines Masterstudiums an der Bergischen Universität Wuppertal hatte ich die Gelegenheit, dies in einem zweimonatigen Praktikum bei Marion Meyer, der Verantwortlichen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, herauszufinden. Meine Zeit im Museum ist nun vorbei, und ich habe viele Einblicke in die Pressearbeit erhalten, durfte aber auch hinter die Kulissen des Museums schauen.

In dieser Zeit fanden zwei Ausstellungseröffnungen im Von der Heydt-Museum statt, zum einen „Figur! Meisterwerke der Skulptur aus dem Von der Heydt-Museum zu Gast im Skulpturenpark Waldfrieden“ und zum anderen „Freundschaftsanfrage No. 2 – Franziska Holstein“. Die mit diesen Eröffnungen verbundenen Pressekonferenzen fand ich sehr spannend und konnte so erfahren, wie solche Konferenzen ablaufen und vorbereitet werden, d.h. was organisiert werden muss und was eine Pressemappe beinhalten sollte. Auch der Bereich Social Media ist ein interessanter Teil der Pressearbeit. Ich konnte hier und da über die Schulter schauen und sehen, wie die Fotos und Beiträge direkt vor Ort entstehen. Aber ich selbst konnte mich auch ein wenig darin ausprobieren, Texte für Social Media zu verfassen, die anschließend auf Instagram und Facebook veröffentlicht wurden. Auch habe ich gelernt, wie man eine Pressemitteilung schreibt.

Beeindruckend war für mich die Pressekonferenz zu „Figur!“ im Skulpturenpark Waldfrieden. Es ist schon etwas Besonderes, die Skulpturen des Von der Heydt-Museums in einer solchen Kulisse, d.h. quasi direkt in der Natur zu erleben. Die Kombination von den Glashallen des Skulpturenparks und den Figuren des Museums haucht den Werken ein ganz neues Leben ein und bietet ihnen erst die Möglichkeit, eine ganz neue Wirkung zu entfalten. Eine weitere Besonderheit dieser Pressekonferenz war, dass der Künstler Tony Cragg zusammen mit Herrn Dr. Mönig durch die Ausstellungsräume führte und sie gemeinsam von ihrer Zusammenarbeit im Rahmen der Ausstellung berichteten.

Gleichzeitig war es auch sehr besonders, eine zeitgenössische Künstlerin wie Franziska Holstein im Zuge der Ausstellung „Freundschaftsanfrage No. 2“ kennenzulernen und mitzuerleben, wie ihre Werke direkt auf den Wänden des Von der Heydt-Museums entstanden sind. Insbesondere, da dies eine Premiere für das Museum war. Dass ein/e Künstler:in direkt auf die Wände des Museums malt, kam bisher noch nie vor. Zudem war es eindrucksvoll zu sehen, wie peu à peu die Ausstellung entsteht, d.h. von den Konzepten auf Papier bis zur fertigen Ausstellung. Und natürlich ist es auch ein besonderes Gefühl, kurz vor der Eröffnung in eine Ausstellung zu gehen, die bis dahin noch nicht öffentlich zugänglich ist; die Räume und Kunstwerke zu erleben, die Farben und die Stille auf sich wirken zu lassen. Es ist ein bisschen wie „nachts im Museum“. Außerdem habe ich während meiner Zeit im Museum viel über Künstler:innen und ihre Werke dazugelernt und hatte immer wieder die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen; manchmal auch in ganz intimer Atmosphäre nur mit der Kuratorin Beate Eickhoff.

Zum Bereich der Pressearbeit gehört jedoch noch viel mehr, wie z. B. Pressemeldungen schreiben, Fotos machen, Pressespiegel erstellen, Termine mit Redaktionen und Filmteams organisieren, Flyer und Plakate erstellen usw.. Für mich war es wirklich faszinierend zu sehen, wie abwechslungsreich und vielfältig die Tätigkeit im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist.

Gleichzeitig steckt im heutigen Zeitalter der Digitalisierung hinter einer Ausstellung noch wesentlich mehr als nur die Werke eines Künstlers bzw. einer Künstlerin zu präsentieren. Vor allem die Vermittlung ist wichtig. So habe ich Einblick erhalten, wie der Media Guide zur Ausstellung von Franziska Holstein entstanden ist. Teilweise konnte ich bei der Erstellung der passenden Texte mithelfen, indem ich hier und da korrekturgelesen und zu einzelnen Künstler:innen und ihren Werken in der Bibliothek des Museums recherchiert habe. Und auch beim „Actionbound“ bin ich gemeinsam den Mitarbeiterinnen der Kunstvermittlung durch die Ausstellung gelaufen und habe überlegt, welche Aufgaben Kindern und Familien bei einem Museumsbesuch Spaß bereiten und das Interesse an den Kunstwerken wecken könnten.

Abschließend kann ich sagen, dass ich während meines Praktikums im Von der Heydt-Museum viele verschiedene Bereiche kennenlernen durfte und eine tolle Zeit mit ganz unterschiedlichen und facettenreichen Eindrücken und Aufgaben hatte. Für mich persönlich hat sich der Blick auf ein neues berufliches Feld eröffnet, das ich gerade aufgrund der Vielfältigkeit sehr reizvoll finde und das mir wichtige Impulse und Denkanstöße für meine weitere Zukunft gegeben hat.

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