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Unser Bild „Die Eremitage in Pontoise“ gehört zu Cézannes ersten Werken, bei denen er die Felder und die dahinterliegenden Häuser konsequent auf die Grundformen von Rechteck, Zylinder und Kegel zurückführte und aus der Ansicht des Dorfes eine fest gefügte, architektonische Ordnung entwickelte. Alles Zufällige und Augenblickliche hat hier keinen Platz mehr. Den Hauptakzent bilden die am Hang dicht gestaffelt stehenden Häuser. Sie reichen bis knapp unter den oberen Bildrand, so dass vom Himmel nur ein schmaler Streifen zu sehen ist.
Das Gartenland des Vordergrunds ist dagegen von menschenleeren Wegen durchzogen, die sich perspektivisch nicht verjüngen. Daher zeigt die Darstellung in diesem Bereich keine räumliche Tiefenwirkung. Vielmehr bringt der Künstler seine zahllosen Wahrnehmungen des Motivs in Form ineinandergreifender „Raumschichten“ auf die begrenzte, zweidimensionale Leinwand.
Dem Streben nach einer festen Bildordnung entspricht auch die Farbgebung, die auf wenige beherrschende Braun-, Ocker- und Grüntöne beschränkt ist. Licht und Schatten sind ebenso in Farbe umgesetzt. Statt illusionistisch Körper zu modellieren, modelliert Cézanne die Farbe und vertraut der Fläche. So fand er seinen eigenen malerischen Rhythmus und zugleich einen Weg, den Impressionismus zu überwinden. Letztlich kam er zu einem neuen, festeren Bildkonzept und wurde – weil er die Gegenstände auf stereometrische Formen reduzierte – zum wichtigsten Vorbild Picassos und der Kubisten, die seine Errungenschaften beharrlich weiterentwickelten.
Das Gemälde verblieb lange im Besitz von Camille Pissarro, der im Sommer 1881 zu einer ähnlichen Landschaftsauffassung wie Cézanne gelangte. Aus dessen Besitz erwarb es der Elberfelder Industrielle Julius Schmits, der es 1912 dem Von der Heydt-Museum schenkte. Als ein „Star der Sammlung“ ist es noch bis 26. September in der Ausstellung „An die Schönheit“ zu sehen.
[BU: Paul Cézanne, Die Eremitage in Pontoise, 1881, Von der Heydt-Museum]