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Nicht viel zu sehen

Amédée Ozenfant, Weltall mit Himmelskörpern, um 1927 Tempera/Papier/Pappe auf Sperrholz 98 x 51 cm Von der Heydt-Museum Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Wege der Abstraktion 1920 bis heute
24. Februar – 1. September 2024

Das Von der Heydt-Museum breitet erneut seine Schätze aus: Nach „ZERO, Pop und Minimal“ steht nun die Abstraktion im Fokus: von der klassischen Moderne bis hin zu heutigen Tendenzen der ungegenständlichen Malerei. Hauptwerke bekannter Künstler*innen sind genauso zu sehen wie lange verborgene Kostbarkeiten aus den Depots. Eine Reihe von Neuerwerbungen aus den vergangenen Jahren wird erstmals überhaupt ausgestellt. Benannt ist die Schau nach dem Titel eines bedeutenden Beispiels informeller Malerei im Bestand des Museums: Jean Fautriers Bild „Not much to look at (Nicht viel zu sehen)“ aus dem Jahr 1959.

Insbesondere die vielen überraschenden Wechselbeziehungen zwischen figurativen und gegenständlichen Ansätzen einerseits und der ungegenständlichen bzw. abstrakten Kunst andererseits werden in der Ausstellung erlebbar. Etwa indem die historische Schlüsselfigur Max Ernst auf einen aktuellen Künstler wie Pius Fox trifft oder indem sich Werke von Amedée Ozenfant und Toulu Hassani, von Jean Dubuffet und Hannsjörg Voth, von George Mathieu und Katharina Grosse begegnen. Die Wege der Abstraktion in der Moderne sind verschlungen: ein lebendiger und offener Prozess mit vielen Beteiligten.

Unterschiedliche Ideen stehen am Anfang der abstrakten und abstrahierenden Malerei. Sie sind aus dem Bewusstsein heraus entstanden, dass die Malerei mehr kann, als nur die Dinge, die man sieht, ins Zweidimensionale der Leinwand zu übersetzen. Die Idee, dass ein Gemälde allein aus Farben und Linien auf Leinwand besteht und darüber hinaus keine Bedeutung hat, entstand im Umkreis der De-Stijl-Bewegung der 1920er Jahre und lässt sich bis zur Farbmalerei von heute verfolgen. Künstler wie Paul Klee und Wassily Kandinsky nahmen für ihre abstrakten Werke ebenfalls nicht den realen Gegenstand in den Blick, sondern schauten in sich hinein, verbanden äußeres und inneres Erlebnis. In der informellen Malerei hatten sie berühmte Nachfolger*innen.

Die Schulung des Sehens durch die abstrakte und ungegenständliche Kunst führt schließlich dazu, dass auch figürliche Bilder rein formal gelesen werden und die auf ihnen dargestellten Dinge fremd erscheinen, wie selbstbezügliche Gebilde aus Linien und Farben. Tatsächlich gehen nicht wenige Künstler*innen auch diesen umgekehrten Weg. In ihren Arbeiten verliert der reale Gegenstand seine alltägliche Bedeutung: „Ohne Titel“.

Programm zur Ausstellung

 

Öffentliche Führungen:
1. Samstag im Monat, jeweils 15.30 Uhr, 04.05. / 01.06. / 06.07. / 03.08.
→ Hier direkt buchen.

Themenführungen am Mittwoch:
22.05., 11.15 Uhr, »Abstraktion heute«, mit Dr. Beate Eickhoff
→ Hier direkt buchen.

10.07., 11.15 Uhr, »Willi Baumeister – Unterwegs zu den Ur-Bildern des Daseins«,
mit Petra Mecklenbrauck
→ Hier direkt buchen.

Kurator:innenführungen:
Donnerstags, jeweils 16.30 Uhr, 16.05. / 13.06., mit Dr. Beate Eickhoff
→ Hier direkt buchen.

Aktion: Kunst Mitmachen, informieren, be-greifen:
Sonntag, 19.05., Zum Internationalen Museumstag in  »Nicht viel zu
sehen. Wege der Abstraktion«
→ Eintritt frei!

Vortragsreihe zu den Ausstellungen:
Mittwoch, 15.05., 18.30 Uhr, Hans Arp »von einer Blume betrachtet«. Für einen Blickwechsel vom Menschen zum Nicht-Menschlichen

Mittwoch, 05.06., 18.30 Uhr, Wie lässt sich eine weibliche Geschichte der Avantgarde und der Abstraktion schreiben?

Mittwoch, 26.06., 18.30 Uhr, Hilma af Klint und Wassily Kandinsky

→ Hier gibt es weitere Informationen zu den Vorträgen.

Kreativkurse
Workshops und Ferienkurse zur Ausstellung für Erwachsene und Kinder finden Sie im »Teilnehmen« Bereich unserer Website.

Trailer zur Ausstellung

Jean Fautrier, Nicht viel zu sehen, 1959 Mischtechnik auf Papier auf Leinwand 90 x 147 cm Von der Heydt-Museum Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Max Ernst, Zwei anthropomorphe Figuren, 1930 Öl auf Leinwand 66 x 54 cm Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Marcia Hafif, Französisches Gemälde: Marcadet, 1992 Acryl auf Leinwand 177,5 x 177,5 cm Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal © Estate Marcia Hafif

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