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Hommage à Joseph Marioni

Joseph Marioni, Red Painting, 2006 Acryl auf Leinwand, 183 x 153 cm Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal © courtesy Hengesbach Gallery
16. Februar – 18. Mai 2025

Joseph Marioni gilt international als einer der herausragenden Vertreter einer radikalen Malerei, die sich ganz der Farbe widmet. Im September 2024 ist er im Alter von 81 Jahren verstorben. Aus diesem Anlass würdigt das Von der Heydt-Museum, in dessen Sammlung Marioni mit einem charakteristischen Werk vertreten ist, den Maler mit einer Ausstellung.

Marioni wurde 1943 in Cincinnati / Ohio geboren. Er lebte und arbeitete in New York. Sein Werk ist in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowohl in den USA als auch in Europa gezeigt worden und ist in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, etwa im Whitney Museum of American Art in New York, in der National Gallery of Art in Washington, im San Francisco Museum of Art, im Kunstmuseum Basel, im Museum Abteiberg Mönchengladbach, in Kolumba Köln, in der Sammlung Goetz in München sowie im Kunstmuseum Wolfsburg.

Die Malerei von Marioni geht aus vom US-amerikanischen Radical Painting, einer Bewegung, die sich in den 1970er Jahren mit den Positionen etwa Jackson Pollocks, Mark Rothkos, Barnett Newmans oder Morris Louis‘ auseinandersetzte und zu neuen Formen des Ausdrucks mit den Mitteln der Farbe fand. Über fünf Jahrzehnte hinweg entwickelte Marioni einen eigenen, sich immer feiner ausdifferenzierenden Ansatz. Dabei war Farbe für ihn nicht nur Ausdruck eines Prozesses, sondern ihr ureigenes Wesen. In lasierenden Schichten legte er Farben übereinander, gleichmäßig, aber nicht homogen. Er arbeitete nicht mit Pinseln, sondern mit einem Farbroller. Spuren des Verlaufens der noch nicht getrockneten Farbe an den Bildrändern sind ebenso sichtbar wie die Farbschichtungen. Dabei überließ Marioni nichts dem Zufall, sondern plante seine Arbeiten akribisch. Sein Ziel war es, der Farbe den Charakter einer lebendigen, transparenten Haut und seinen Bildern die Qualität von Körpern zu verleihen, die wiederum körperlich empfunden werden können – und nicht nur visuell.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Hengesbach Gallery, Wuppertal.