Die umfassende Niederländer:innen-Sammlung des Von der Heydt-Museums vermittelt einen gültigen Eindruck davon, was man das „Goldene Zeitalter“ nennt: eine Periode enormer künstlerischer Produktivität, in der eine Vielzahl bedeutender Maler:innen hervortrat. Der Begriff ist heute allerdings nicht mehr unumstritten, denn mit ihm werden beispielsweise Ausbeutungsverhältnisse nicht mitreflektiert, die den damaligen Wohlstand erst ermöglichten. Der Ausstellungstitel „Goldene Zeiten“ verweist – neben der Epoche – auf jene goldenen Zeiten im Wupper-Tal des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, in denen es durch den Aufbau der Textilindustrie zu Reichtum und vor allem zum Aufbau privater Sammlungen kam.
Den Anfang der Niederländer:innen-Sammlung in Wuppertal machte August von der Heydt. Er schenkte dem seinerzeit in Gründung befindlichen Museum 1901 das Gemälde „Südliche Landschaft“ von Jacques d’Arthois. Weitere Schenkungen folgten in den kommenden Jahren durch engagierte Wuppertaler Familien wie Bayer, Noetzlin, Frowein, Küpper, Baum, Hülsenbusch, Schmits, Wichelhaus, Lohe und Schniewind. Schenkungen von Eduard von der Heydt in den Jahren 1956, 1957 und 1958 sowie sein Vermächtnis 1964 vergrößerten die Sammlung noch einmal beachtlich. Auch die grafische Sammlung ist durch privates Engagement stark gewachsen: Ein ganzes Konvolut kostbarer Blätter von hochrangigen Künstler:innen gelangte noch 2011 dank einer Schenkung der Wuppertaler Sammler Ruth und Dr. Wolfgang Heinrich Lohmann ins Museum.