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Goldene Zeiten

Aelbert Cuyp, Ansicht von Amersfoort, vor 1650, Von der Heydt-Museum Wuppertal
DIE SAMMLUNG NIEDERLÄNDISCHER KUNST UND IHRE GESCHICHTE(N)

11. MÄRZ 2021 - 10. APRIL 2022

Das Von der Heydt-Museum Wuppertal verfügt über eine der reichsten öffentlichen Sammlungen niederländischer Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts in Nordrhein-Westfalen. Zu ihr zählen allein 60 Gemälde, unter ihnen hochrangige Arbeiten von Aelbert Cuyp, Jan van Goyen, Joos de Momper, Pieter Neefs d. Ä., Jacob van Ruisdael, Herman Saftleven III und Frans Snyders. Auch auf dem Feld der Grafik ist das Museum breit aufgestellt, mit Werken von Hendrick Goltzius, Nicolaes Berchem, Cornelis Dusart und Rembrandt, um nur einige Namen zu nennen. Erstmals seit vielen Jahren breitet die Ausstellung „Goldene Zeiten“ diese bedeutenden Bestände wieder in vollem Umfang aus.

Die Ausstellung deckt nicht nur formale und kunsthistorische Zusammenhänge auf. Sie erzählt auch die Geschichten, die sich hinter den Werken verbergen. Wie sind die Werke ins Von der Heydt-Museum gekommen, und welche Stationen haben sie von ihrer Entstehung bis zum Einzug in die Sammlung durchlaufen? Warum gab es im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein so starkes Sammlungsinteresse (auch im Privaten) an niederländischer Kunst? Geleitet von diesen Fragen, wird die Sammlung niederländischer Kunst des Von der Heydt-Museums aus einem neuen Blickwinkel vorgestellt. Die Ausstellung will zum einen das große bürgerschaftliche Engagement erkennbar machen, das überhaupt erst zur Begründung dieses Zweigs der Sammlung führte. Zum anderen wird sie Fragen der Provenienzforschung behandeln, die oft eine langwierige Recherche verlangen.

Aelbert Cuyp, Ansicht von Amersfoort, vor 1650, Von der Heydt-Museum Wuppertal
Jacques d’Arthois, Südliche Landschaft, 17. Jh., Von der Heydt-Museum Wuppertal
Jan van Bijlert, Singende Hirten, 17. Jh., Von der Heydt-Museum Wuppertal

Die umfassende Niederländer:innen-Sammlung des Von der Heydt-Museums vermittelt einen gültigen Eindruck davon, was man das „Goldene Zeitalter“ nennt: eine Periode enormer künstlerischer Produktivität, in der eine Vielzahl bedeutender Maler:innen hervortrat. Der Begriff ist heute allerdings nicht mehr unumstritten, denn mit ihm werden beispielsweise Ausbeutungsverhältnisse nicht mitreflektiert, die den damaligen Wohlstand erst ermöglichten. Der Ausstellungstitel „Goldene Zeiten“ verweist – neben der Epoche – auf jene goldenen Zeiten im Wupper-Tal des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, in denen es durch den Aufbau der Textilindustrie zu Reichtum und vor allem zum Aufbau privater Sammlungen kam.

Den Anfang der Niederländer:innen-Sammlung in Wuppertal machte August von der Heydt. Er schenkte dem seinerzeit in Gründung befindlichen Museum 1901 das Gemälde „Südliche Landschaft“ von Jacques d’Arthois. Weitere Schenkungen folgten in den kommenden Jahren durch engagierte Wuppertaler Familien wie Bayer, Noetzlin, Frowein, Küpper, Baum, Hülsenbusch, Schmits, Wichelhaus, Lohe und Schniewind. Schenkungen von Eduard von der Heydt in den Jahren 1956, 1957 und 1958 sowie sein Vermächtnis 1964 vergrößerten die Sammlung noch einmal beachtlich. Auch die grafische Sammlung ist durch privates Engagement stark gewachsen: Ein ganzes Konvolut kostbarer Blätter von hochrangigen Künstler:innen gelangte noch 2011 dank einer Schenkung der Wuppertaler Sammler Ruth und Dr. Wolfgang Heinrich Lohmann ins Museum.

Jacob van Ruisdael, Waldlandschaft, 1650er Jahre, Von der Heydt-Museum Wuppertal
Floris Gerritzs. van Schooten, Frühstückstilleben mit Käse, Brot und Früchten, 1. Hälfte des 17. Jh., Von der Heydt-Museum Wuppertal
Frans Snyders, Stilleben mit Wildschweinkopf, 1640-1650, Von der Heydt-Museum Wuppertal
Die Ausstellung wurde gefördert durch