Der Dieter Krieg-Preis "Allen Malern herzlichen Dank" geht 2025 an das Von der Heydt-Museum, das damit ein Werk von Jaana Caspary (*1988) erwerben kann. Der Neuzugang wird mit einer Ausstellung gefeiert, die einen Einblick in die Arbeit der Wuppertaler Bildhauerin gibt. Verliehen wird die Auszeichnung von der im Jahr 2004 in München begründeten Stiftung Dieter Krieg, die sich der Wahrung und Vermittlung des Werks des renommierten deutschen Malers widmet (1937–2005).
Jaana Casparys Werke orientieren sich am realen Gegenstand. Abformungen von banalen Objekten des Massenkonsums mit elaborierten Grundformen bilden die Grundlage ihrer Skulpturen, die deren ursprüngliche Form nur noch erahnen lassen. Sie formt den realen Gegenstand ab und überträgt ihn in ein anderes Material, vervielfältig seine Grundform, spiegelt diese oder ändert die Perspektive. So wird das Objekt aus seinem Funktionszusammenhang gelöst und als abstrakt gelesen. Jaana Caspary demonstriert das skulpturale Potenzial, das in den Formen, die uns so bekannt sind, steckt. In ihrer Herangehensweise greift sie Traditionen der modernen Skulptur auf und überführt sie in die Gegenwart.
In der Ausstellung im Von der Heydt-Museum wird neben dem Neuzugang zur Sammlung eine facettenreiche Auswahl von teils großformatigen Skulpturen und Wandreliefs neben kleineren Formaten präsentiert. Hierbei wird es sich vor allem um ganz aktuelle Werke der Künstlerin handeln. Mit „Malsch Wanne“ (1970) – eine Gemälde-Serie von Dieter Krieg, aus der das Von der Heydt-Museum eines besitzt – wird eine inhaltliche Verbindung der beiden Künstler:innen hergestellt. Auch Dieter Krieg erfindet im Werk „Malsch Wanne“ eine Form, erweckt jedoch den Anschein, als handele es sich um ein real funktionierendes Objekt.
Jaana Caspary wurde 1988 in Wuppertal geboren und arbeitete während Ausbildung und Studium als Assistenz im Atelier von Tony Cragg. 2014 machte sie ihren Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf in der Bildhauerklasse von Prof. Didier Vermeiren. Seitdem hatte sie zahlreiche Gruppen- sowie Einzelausstellungen, zuletzt im Jahr 2023 im Skulpturenpark Waldfrieden, dem Kunstverein Schwäbisch Hall und 2025 in der Galerie der Stadt Lüdenscheid. 2024 erhielt sie den „Artima“-Förderpreis der Art Karlsruhe.