Das frühe 20. Jahrhundert
Die Vielfalt der Stile, die international von verschiedenen Künstlergruppen entwickelt wurden, macht heute den Reichtum des Museums aus: Den Werken der Gruppe der „Nabis“, der Paul Sérusier, Pierre Bonnard und Edouard Vuillard angehörten, stehen die „Fauves“, in der Sammlung vertreten durch André Derain, Maurice de Vlaminck und Kees van Dongen, gegenüber. Die Künstlergruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ stehen synonym für den Expressionismus der Jahre 1905 bis 1914. Mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Mueller bilden die Maler der „Brücke“ einen Schwerpunkt der Sammlung.
1909 wurde die „Neue Künstlervereinigung München“ gegründet. Der aus Wuppertal stammende Maler Adolf Erbslöh gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Erste Ausstellungen seiner Mitstreiter:innen, die wenig später den „Blauen Reiter“ gründeten, in den Museen in Barmen und Elberfeld sind seiner Vermittlung zu verdanken. Neben Marcs „Blauer Fuchs“, zwei Gemälden von Kandinsky und je einem von Gabriele Münter und Marianne von Werefkin gehören Jawlenskys „Mädchen mit Pfingstrosen“ und „Schwarze Augen“ heute zu den bekanntesten Werken der Sammlung.
Pablo Picassos „Akrobat und Harlekin“ (1905) war 1911 das erste Gemälde des Spaniers in einer öffentlichen Sammlung, wurde aber von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und später verkauft, so dass es heute nicht mehr dem Museum gehört. Dafür zählen heute fünf bedeutende Werke Picassos zum Bestand, darunter mit „Mann mit Pelerine“ (1900) ein frühes Selbstbildnis.